börsenpreisabhängig Strom kaufen

börsenpreisabhängig Strom kaufen
Awattar Solarstromtag

Doch, das gibt’s auch in Deutschland und auch für Endkunden !
Das österreichische Unternehmen aWATTar GmbH bietet Grünstrom für Ihre Kunden und rechnet stündlich ab. 

https://www.awattar.com/tariffs/hourly
Es gibt einen Grundpreis der um den Börsenpreis schwankt. Im Prinzip bezahle ich etwa 18ct/kWh plus/minus den Börsenpreis. Dieser _kann_ um +/- 20ct schwanken. 
In der Zeit der Überlegung habe ich das verfolgt und -10ct kommt doch durchaus vor. Es hängt meiner Beobachtung nach mehr vom verfügbaren Windstrom, als vom Sonnenstrom ab.

Warum ist das für mich interessant ?


Bei der Sanierung eines alten Holzhauses habe ich bewusst die Nachtspeicheröfen drin gelassen. Es gab auch keine wassergeführte Heizungsanlage. Allerdings gibt es einen grossen Kachelofen, einen Scheitholzofen. Das Holzhaus ist jetzt ein Airbnb für 10 Personen. Da musste natürlich der 20l Boiler ersetzt werden. Wir haben jetzt einen 300l Warmwasserspeicher mit 3 stufiger, elektrischer Heizpatrone eingebaut. 
Als dritter Punkt kommt ein 32A CEE Anschluss an die Aussenwand zur Ladung der Elektoautos. 
Somit sind das 3 elektrische Verbraucher die ich aber zeitlich steuern kann. Die alte Steuerung der Nachtspeicheröfen war eigentlich recht beschränkt, konnte nur dumm aufladen wenn der Netzbetreiber das Signal für Nachtstrom gab. Tagsüber gab es dann nichts mehr und so musste man halt meist etwas mehr in die Öfen laden als man brauchte, oder frieren. Der Boiler lädt sich auch auf, ob es notwendig ist, oder nicht.

Wie ist es jetzt ?

Die Nachtspeicheröfen lade ich einmal in der Nacht und einmal am Tag auf. Genauso mache ich es mit der Warmwasserbereitung. Die Steckdose für die 32A Autoladung schalte ich einmal am Tag zum günstigsten Zeitpunkt für 6 Stunden frei.

Ein Python-Programm ermittelt die interessanten Zeiträume dafür und errechnet den durchschnittlichen Cent-Preis für die Kilowattstunde. 

Hier ein paar Screenshots von vergangenen Tagen und von heute, einem zugegeben schlechten Tag:

Awattar Windstromtag
Awattar Solarstromtag
Awattar Wind und Sonne

Das Python-Programm ermittelt abhängig von einer Konfigurationsdatei wann es Sinn macht zu laden. In meinem Fall, wann es für den Raspberry-Pi mit der 8-fach Relais-Platine Sinn macht den 24V Steuerstromkreis eines ABB-Schützes anzusteuern. Hinter jedem Schütz steht ein Nachtspeicherofen und der Heizstab, sowie die Aussensteckdose zum Laden der Autos.

Ausgabe des Python-Programmes mit den Slots fürs Laden, aufladen, erwärmen.

Parameter sind dabei frei wählbar die Anzahl der Nachtspeicheraufladungen, der Startzeitpunkt für die Suche, die Anzahl Stunden die genutzt werden können um den Startzeitpunkt zu finden und die Dauer des günstigen Slots. 

Tasks für die Slots

Die Prüfroutine stellt also einmal am Vortag, nach der Bekanntgabe der Stundenpreise für den nächsten Tag, die sinnvollen Slots fest. Es werden Einträge für Crontab geschrieben und die Tabelle wird im nächsten Schritt angelegt. Danach ist der Raspberry Pi wieder frei für andere Aufgaben. Er läuft also nicht in einer Dauerschleife.

Finetuning

Da es sich um ein Airbnb handelt, muss natürlich nur richtig warm geheizt werden, wenn es auch belegt ist. Wann es belegt ist, kann ich in meinem Google-Calendar feststellen, denn der ist mit dem Airbnb-Kalender verknüpft. 
Klar, jetzt wird geprüft, ist die #Weiherhütte belegt, dann wird auch Warmwasser aufgeheizt. 
Im Sommer werden nur die Nachtspeicher in den Bädern aufgeheizt. Im Winter kommt es dann auf weitere Parameter an. Wie ist die Aussentemperatur, wie sind die Windverhältnisse, wie ist die Innenraumtemperatur ?
In Abhängigkeit davon werden 2 oder 3 Slots gesucht und die Aufladedauer wird angepasst. Hier kommt mir entgegen, dass oft um die Mittagszeit nochmal ein Tiefpreisniveau erreicht wird. Ich denke, ich suche lieber mehrere kurze Zeiträume, als einen langen Aufladezeitraum festzulegen.

mehr Details ?

Nachtspeicheröfen:

  1. wie wird das Wetter morgen ?
    1. windig, Temperatur, bewölkt, Slots von aWATTar
  2. ist die Weiherhütte belegt ?
  3. Prioritäten für Freischaltung Schütze Nachtspeicheröfen
    1. Bäder
    2. Wohnzimmer
    3. Küche
    4. Schlafräume
  4. Raumthermostaten abfragen
  5. Restwärme im Speicherofen ermitteln
  6. prognostizierte Aufladezeit, Bedarf und Zeitfenster abstimmen
  7. Parameter in Konfiguration schreiben
  8. Python Programm aufrufen
  9. Telegram Message in SmartHome-Channel schicken zur Info

Warmwasserboiler:

  1. Temperaturen im Speicher oben, mitte, unten
  2. Belegungsplan #Weiherhütte einsehen
  3. Anzahl Personen und Warmwasserbedarf abstimmen
  4. Aufladezeit, Energiebedarf und Zeitfenster abstimmen
  5. Parameter in Konfiguration schreiben
  6. Python Programm aufrufen.
  7. Telegram Message in SmartHome-Channel schicken zur Info

Warum mache ich das alles eigentlich ?

  • Ich will meinen Stromverbrauch in Einklang bringen mit den grünen und günstigen Stunden
  • ich will meinen Stromverbrauch synchronisieren mit Wind- und Sonnenverfügbarkeit.
  • ich kann durch intelligenten Strombezug meinen CO2-Fußabdruck weiter verringern.
  • ich denke, dass ich durch stündliche Preise und eine gelungene Optimierung etwa 30% Energiekosten sparen kann. Die Sparmöglichkeiten sind natürlich nicht unbegrenzt, denn die Strom-Beschaffungspreise machen nur 20% des gesamten Strompreises aus – Umsatzsteuer (16%), Netzgebühren (24%), Konzessionsabgabe (6%) und EEG (22%) bilden die Hauptanteile.
  • ich bekomme eine monatliche Stromrechnung mit stündlichen Verbräuchen.
Grünstrom: Atomfrei, Kohlefrei und Null CO2 Emission

Grundsätzlich braucht es natürlich einen SmartMeter als Zähler. aWATTar arbeitet hier mit Discovergy zusammen. Diese Zähler bieten ein übersichtliches Monitoring an.

Discovergy SmartMeter in Verbindung mit dem hourly-Tarif von aWATTar GmbH

Die Zukunft

Richtig spannend wird es in Zukunft, wenn das Dach der #Weiherhütte mit PV-Anlage vollgemacht wird. Es ist perfekt nach Süden ausgerichtet. Das werde ich den Sommer über noch weiter beobachten um herauszufinden, ob überhaupt noch ein Sparpotential besteht. Im Sommer brauche ich ja nur Warmwasser und den Fahrstrom für das Auto. 
Im Winter liegt hier im Südschwarzwald auf 1.000m Höhe meist Schnee auf den Modulen.
Dabei will ich etwa 3-4kWp direkt als Gleichstrom in den Heizstab für das Warmwasser schicken. Dieser Gleichstrom geht nicht ins Netz und ist ohne EEG Umlage oder sonstige Steuern direkt zu verwenden. Diese 4kWp zählen dann auch nicht zur installierten Leistung dazu.

Toll wäre es, wenn aWATTar in Verbindung mit Discovergy auch einen Zweitarifzähler für abschaltbare Lasten anbieten könnte. Da wäre es möglich in den ’starren‘ Zeiten des Netzbetreibers nochmal den Unterschied  im Netzentgelt zu nutzen. Brutto ist das bei der ED-Netze hier im Schwarzwald 5,62ct/kWh oder nur 2,38ct/kWh für abschaltbare Lasten.

In Kürze geht’s hier weiter.

Credits gehen an:

__author__ = „Peter Gransdorfer“
__license__ = „GPL“
__email__ = „peter.gransdorfer[AT]cattronix[com]“

dessen Code ich verwendet und für mich angepasst habe.

2 Kommentare zu „börsenpreisabhängig Strom kaufen

  1. Wunderbare Einzellösung. Kann man so etwas auch für einen typischen Haushalt mit eAuto kaufen und gewartet bekommen? Lohnt es sich dann noch?

    • Hallo,
      das ist bei Weitem keine Einzellösung. Melde dich mal bei awattar.de im Forum an und schau da durch. Nur fürs Elektroauto kannst du auch den GO-e Charger nehmen, der nativ den aWATTar hourly Vertrag unterstützt. Da sagst du einfach 4h laden und um 7 Uhr fertig sein. Er sucht sich dann den günstigsten Zeitpunkt aus.
      Details dazu findest du auf der aWATTar-Seite unter Service. Hier der Link: https://www.awattar.de/services/goe
      Meine Lösung war im Zusammenhang mit der Renovierung eines alten Block-Holzhauses und der Neugestaltung der Elektrik. Die Wartung eines 40,- Euro Raspberry Pi ist für mich kein Problem. Lohnen tut es sich schneller, wenn du grosse Verbraucher in die günstigen Zeiträume schieben kannst. Für mich lohnt es sich deshalb, weil es ein reiner Grünstrom-Tarif ist und ich jedesmal wenn ich das Auto lade oder Warmwasser mache das Überangebot an Sonne und Wind nutze. Das macht in ganz winzigem Rahmen die Kohle- und Atomkraftwerke teurer im Betrieb. Für mich reicht das als Motivation aus.

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